MPG-Projekte erfolgreich bei GO-Bio initial


Mehrere Projekte erhalten BMBF-Förderung

Mehrere Projekte, die sich im Rahmen des Förderprogramms GO-Bio initial beworben haben, erhalten Förderung. ©aicandy

Das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) hat die Anträge von 3 Life Science Projekten verschiedener Max-Planck-Institute (MPIs), die sich im Rahmen des Förderprogramms GO-Bio initial beworben haben, positiv beschieden und für die erste Phase der Förderung ausgewählt. Zudem wurde ein weiteres Projekt aus dem Jahr 2022 in die Phase 2 aufgenommen, um die Forschungsergebnisse in Produkte und Dienstleistungen umzusetzen.

Neue Forschungsansätze mit hohem Innovationspotential im Bereich der Lebenswissenschaften identifizieren und diese erfolgreich in marktfähige Produkte und Dienstleistungen weiterentwickeln – das ist das Ziel der BMBF-Fördermaßnahme GO-Bio initial. Gerade frühe Ideen und Forschungsergebnisse, die noch keinen hohen Konkretisierungsgrad aufweisen, stehen im Mittelpunkt. Im Rahmen der 2-stufigen Initiative soll ihr Reifegrad so weit vorangetrieben werden, dass sie in bereits etablierte Programme wie VIP+, EXIST-Forschungstransfer, KMU-innovativ oder GO-Bio überführt oder direkt kommerzialisiert werden können. Die Projektskizzen für die Phase 1 konnten bis zum 15. Februar eingereicht werden. Dabei reichten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der MPIs Projekte aus den Bereichen Diagnostika, Therapeutika, Plattformtechnologien oder Forschungswerkzeuge ein. 3 dieser Projekte haben nun eine Bewilligung für die Aufnahme in die erste Phase, die sogenannte Sondierungsphase, erhalten. Ab Oktober werden hier basierend auf den jeweiligen Forschungsergebnissen potentielle Verwertungsideen ausgearbeitet, individuelle Umsetzungsstrategien entwickelt sowie notwendige Partner identifiziert. Die Sondierungsphase hat eine Laufzeit von 12 Monaten und umfasst eine finanzielle Unterstützung von bis zu 100.000 Euro.

Opium-Alkaloide für die Medizin

Ein Beispielprojekt, das im Rahmen von GO-Bio initial in die Sondierungsphase aufgenommen wurde, ist das Projekt "BIPASS" von der durch Prof. Emmanuelle Charpentier geleiteten Max-Planck Forschungsstelle für die Wissenschaft der Pathogene. Das Projekt befasst sich mit der Entwicklung einer innovativen Plattformtechnologie zur Herstellung therapeutischer Opium-Alkaloide mit Hilfe genetisch modifizierter Hefestämme und Fermentation. Opium-Alkaloide werden in den verschiedensten Bereichen der Medizin eingesetzt, u.a. bei Krebserkrankungen, Schmerzen oder Erkältungssymptomen. Mit der Unterstützung von GO-Bio initial möchte die Forscherin Dr. Gita Naseri ihre Technologie konzeptionell weiterentwickeln sowie auf Kommerzialisierbarkeit prüfen und so langfristig dazu beitragen, dass dringend benötigte komplexe Alkaloide einfacher und günstiger produziert werden können. Für das Projekt wurden 93.500 Euro gewährt.


CRISPR-Toolbox und mobile Pupillometrie

Ein Projekt, das im Jahr 2021 mit der Sondierungsphase gestartet hat, befindet sich zur Zeit in Phase 2 des GO-Bio initial Programms. In der sog. Machbarkeitsphase, in der vorwiegend experimentell gearbeitet wird, werden hier zwischen Oktober 2022 und September 2024 die Entwicklungsarbeiten bis zum Proof of Principle durchgeführt. Das Projekt mit dem Namen „Plug & Play Toolbox für hocheffiziente CRISPR Genommodifikationen“ von Dr. Stephan Riesenberg vom MPI für evolutionäre Anthropologie wird mit 566.000 Euro gefördert und befasst sich mit der CRISPR-Genomeditierungstechnologie, mit dessen Hilfe ein gezielter DNA-Doppelstrangbruch in einer gewünschten Gensequenz generiert werden kann. Hier ist eine zelluläre Reparatur des DNA-Bruchs notwendig, für die es bisher keine optimale Lösung gibt und im Rahmen herkömmlicher Verfahren zur unerwünschten Modifikation der Gensequenz führen kann. Die neue am MPI entwickelte Technologie soll dem CRISPR-Anwender eine einfach zu benutzende Toolbox für diese CRISPR Genommodifikation zur Verfügung stellen. Dabei soll eine hohe Effizienz bei der Reparatur (Homology-directed repair) durch simple Zugabe verschiedener Komponenten zum Genomeditierungsexperiment erreicht werden.

Nun wird ein weiteres Projekt, das die Sondierungsphase in 2022 durchlaufen hat, im Rahmen der Phase 2 gefördert. Das Projekt "NeuroScope2" um Dr. Victor Spoormaker am MPI für Psychiatrie wird ab Oktober 2023 im Rahmen der Machbarkeitsphase mobile Pupillometrie, u.a. in Form einer App, für die klinische Anwendung neurokognitiver Tests weiterentwickeln und hierfür eine Förderung i.H.v. 544.000 Euro erhalten.

Unterstützung und Beratung für Projekte

Um die Qualität der Anträge und damit die Wahrscheinlichkeit einer Projektförderung zu erhöhen, bietet Max-Planck-Innovation (MI) eine intensive Unterstützung und Beratung zur GO-Bio initial Projektförderung an. Forschenden an den Instituten der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), die eine Projektidee haben, erhalten so eine tiefgehende inhaltliche und formale Unterstützung in der Findungs-, Antrags- und Förderphase. Teil der MI-Unterstützung sind Informationsveranstaltungen, Webinar-Reihen, projektbezogene Diskussionen sowie Begleitung und Unterstützung bei der Bewerbung sowie in der Projektentwicklung während der Sondierungsphase.

Dr. Masin Abo-Rady, der das Programm bei Max-Planck-Innovation leitet, betont die große Bedeutung der GO-Bio initial Projekte: "Wir sind begeistert vom Ideenreichtum und dem innovativen Charakter der eingereichten Projektskizzen. Die Forschung an den MPIs ist von höchster Qualität, und wir sind sicher, dass diese Projekte in Zukunft die Basis für eine Fülle von Produkten und Dienstleistungen im biologisch-medizinischen Bereich sein werden und so vielen Menschen zu Gute kommen. Wir freuen uns darauf, diese Projekte zu unterstützen und ihre Entwicklung bis hin zur Marktreife zu begleiten."

Zwischen Oktober 2023 und 15. Februar 2024 können sich wieder neue Projekte für eine Förderung im Rahmen von GO-Bio initial bewerben. Weitere Informationen finden Sie unter www.max-planck-innovation.de/erfindung/förderprogramme/go-bio-initial.html


Über GO-Bio initial

Mit dem Programm GO-Bio initial fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) die Identifizierung und Weiterentwicklung lebenswissenschaftlicher Verwertungsideen, vorzugsweise aus den Bereichen „Therapeutika“, „Diagnostika“, „Plattformtechnologien“ und „Forschungswerkzeuge“, von ihrer konzeptionellen Ausgestaltung bis hin zur Überprüfung der Machbarkeit und möglicher Verwertungsoptionen.
Weitere Informationen unter www.go-bio.de/gobio/de/go-bio/go-bio-initial/go-bio-initial.html

Über Max-Planck-Innovation

Als Technologietransfer-Organisation der Max-Planck-Gesellschaft ist Max-Planck-Innovation das Bindeglied zwischen Industrie und Grundlagenforschung. Mit unserem interdisziplinären Team beraten und unterstützen wir die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Max-Planck-Institute bei der Bewertung von Erfindungen, der Anmeldung von Patenten sowie der Gründung von Unternehmen. Der Industrie bieten wir einen zentralen Zugang zu den Innovationen der Max-Planck-Institute. Damit erfüllen wir eine wichtige Aufgabe: Den Transfer von Ergebnissen der Grundlagenforschung in wirtschaftlich und gesellschaftlich nützliche Produkte.

Weitere Informationen finden Sie unter www.max-planck-innovation.de.

Kontakt

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Diplom-Kaufmann, geprüfter Grafik-Designer

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Projekt Manager GO-Bio initial

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Molekularbiologe, M.Sc.

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